Die Kampagne „Stop Hiring Humans“
Die provokante Kampagne „Stop Hiring Humans“ sorgt aktuell für Gesprächsstoff – sie spielt mit Ängsten und wirft wichtige Fragen auf. Natürlich ist die Aussage dieser Kampagne für sich genommen Unsinn: Es ist derzeit nicht möglich, Menschen vollständig durch sogenannte KI-Bots zu ersetzen. Dennoch sind die dahinterliegenden Sorgen vieler Menschen real und verdienen Beachtung.
Das Unternehmen hinter dieser Kampagne hat selbst erklärt, dass es sich um einen Marketing-Stunt handelt, der Aufmerksamkeit generieren soll. Die Strategie, durch sogenannte „Rage Bait“-Inhalte Debatten zu provozieren, funktioniert offensichtlich: Selbst in Brandenburg wird über eine US-Firma diskutiert. Doch hinter der PR-Aktion steckt ein ernstes Thema, das uns alle betrifft – die Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt.
Bereits 2013 zeigte eine viel zitierte Studie von Frey und Osborne, dass bis zu 47 % der Arbeitsplätze in den USA durch fortschreitende Computerisierung potenziell ersetzt werden könnten. In Deutschland, mit seiner stärkeren Industrialisierung, könnten es sogar mehr als 50 % sein. Allerdings hat sich mittlerweile herausgestellt, dass komplette Berufe selten vollständig ersetzt werden. Vielmehr werden spezifische Aufgaben automatisiert, während andere weiterhin von Menschen ausgeführt werden müssen. Ein anschauliches Beispiel ist der Lkw-Fahrer: Während der Fahrvorgang auf der Autobahn automatisiert werden könnte, bleibt die Übergabe am Zielort, das Entladen oder die eventuelle Interaktion mit der Verkehrs-Polizei weiterhin menschliche Aufgaben. Weshalb, zumindest aktuell, der komplette Arbeitsplatz des Lkw-Fahrers nicht wegrationalisiert werden kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die „Ironie der Automatisierung“, die bereits in den 1980er-Jahren von Lisanne Bainbridge beschrieben wurde, besagt, dass mehr Automatisierung auch neue Herausforderungen schafft. Automatisierte Systeme erfordern menschliche Überwachung und Weiterentwicklung. Zudem besteht die Gefahr, dass Fachwissen verloren geht, wenn Menschen sich zu stark auf Maschinen verlassen. Wer beispielsweise nur mit Automatikgetrieben Auto fährt, verlernt das Fahren mit Schaltgetriebe – und das lässt sich auf viele Bereiche übertragen.
Auch ich, Simon Wilbers, habe zu diesem Thema geforscht und dabei nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die positiven Aspekte erkannt, die vor allem die Nutzung von generativer KI mit sich bringen kann. In meiner Studie (Wilbers, S., Gröpler, J., Prell, B., Reiff-Stephan, J. (2024), habe ich gezeigt, wie generative KI Menschen befähigen kann, kreativer und effektiver im Team zu arbeiten. Generative KI wird dabei, im Schreibprozess, als „guter Partner“ wahrgenommen.
Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie Digitalisierung und Automatisierung mithilfe generativer KI menschzentriert und effektiv nutzen können, wenden Sie sich an Notivo. Wir befähigen Ihre Mitarbeitenden, KI-Agenten optimal einzusetzen, ohne sie zu ersetzen. Durch die mit Notivo erstellte und kontinuierlich gepflegte Wissensbasis behalten Sie die Kontrolle über generative KI und Automatisierungsprozesse. Unser Ansatz basiert auf einer engen Begleitung Ihrer Mitarbeiter mittels gezielter Schulungen und Coachings. Wir unterstützen Ihr Unternehmen aktiv beim Paradigmenwechsel von einer klassischen IT-Kultur hin zu einer dynamischen Wissenskultur, die durch generative KI und modernes Wissensmanagement geprägt ist.

Abbildung 2 Screenshot der reddit.com Seite auf der sich der Kompanien Verantwortliche dem "Internet" stellt.
Alternativ hätten Sie auf Reddit die Möglichkeit, den Gründer des Start-ups, das die Kampagne zu verantworten hat, wüst zu beschimpfen; hier beantwortet er Fragen und stellt sich den Kommentaren, vorwiegend Beleidigungen, der User. Wenn Sie Ihre Zeit produktiv nutzen möchten, kontaktieren Sie uns von Notivo. Wir stehen bereit, um Sie dabei zu unterstützen, generative KI zum nachhaltigen Vorteil Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeitenden einzusetzen. Gemeinsam schaffen wir Lösungen, mit denen Sie die Vorteile der Automatisierung effizient nutzen und dabei stets die menschliche Komponente im Blick behalten.
Quellen
Frey, C. B., & Osborne, M. A. (2017). The future of employment: How susceptible are jobs to computerisation?. Technological forecasting and social change, 114, 254-280.
Bonin, H., Gregory, T., & Zierahn, U. (2015). Übertragung der Studie von Frey/Osborne (2013) auf Deutschland: Endbericht.
Bainbridge, L. (1983). Ironies of automation. In Analysis, design and evaluation of man–machine systems (pp. 129-135). Pergamon.
Wilbers, S., Gröpler, J., Prell, B., & Reiff-Stephan, J. (2024, March). Overall Writing Effectiveness: Exploring Students’ Use of LLMs, Pushing the Limits of Automated Text Generation. In International Conference on Science and Technology Education (pp. 11-22). Cham: Springer Nature Switzerland.