Gerichtsentscheid macht jede Ihrer Eingaben zum potenziellen Beweismittel.
Stellen Sie sich vor, jedes Brainstorming mit Ihrem Team, jede Strategie-Notiz und jede Kundenanalyse wird aufgezeichnet – und Sie können die Aufzeichnung nicht mehr löschen. Schlimmer noch, sie könnte jederzeit in einem ausländischen Gerichtsverfahren landen. Klingt beunruhigend? Genau das passiert gerade mit den Daten, die unzählige europäische Unternehmen täglich den bekanntesten KI-Diensten anvertrauen.
Ein US-Gericht hat den KI-Giganten OpenAI dazu verpflichtet, sämtliche Chat-Protokolle dauerhaft zu speichern [1]. Ja, auch die Chats, die Sie längst gelöscht haben und von denen Sie dachten, sie wären vertraulich [3]. Für mittelständische Unternehmen in Europa ist das mehr als eine beiläufige Nachricht – es ist ein Weckruf. Plötzlich ist das Herzstück unserer Firmen – innovative Produktideen, sensible Kundendaten und internes Know-how – nicht mehr unter unserer Kontrolle. Es ist potenziell einsehbar und Teil eines Rechtssystems, das nicht unserem unterliegt.
Wenn US-Recht auf europäische Realität trifft
Dieses Vorgehen steht in krassem Widerspruch zu allem, was wir in Europa unter Datenschutz verstehen. Das Recht auf Löschung, ein Kernpfeiler der DSGVO? De facto ausgehebelt [5]. Die Kontrolle über die eigenen Firmendaten? Eine gefährliche Illusion. OpenAI selbst befindet sich in einem „Datenschutz-Spagat“: Befolgt das Unternehmen die US-Anordnung, verstößt es gegen europäisches Recht. Eine Zwickmühle, die das grundlegende Problem offenlegt [2, 5].
Doch hinter dieser Hiobsbotschaft steckt eine riesige Chance, wenn wir als europäische Unternehmer unsere KI-Strategie überdenken. Auf die enormen Vorteile von KI zu verzichten, ist für kein wettbewerbsfähiges Unternehmen eine Option. Aber wir müssen den Weg dorthin selbst gestalten.

Der entscheidende Passus: Das Gericht ordnet die unbefristete Speicherung aller Daten an – auch der gelöschten. Ein direkter Widerspruch zur DSGVO.
Der europäische Weg: KI souverän und auf eigenen Daten nutzen
Die EU geht mit dem AI-Act genau in diese Richtung: Sie schafft einen klaren Rahmen für vertrauenswürdige und sichere KI, die unsere europäischen Werte und Rechte respektiert [4]. Der Schlüssel liegt darin, die beeindruckende Leistung moderner KI-Modelle zu nutzen, aber in einer geschützten, kontrollierten Umgebung, die Ihnen gehört – auf Ihren eigenen Daten.
Der Weg zu einer erfolgreichen und sicheren KI-Nutzung ist kein Alleingang. Es braucht einen Partner, der die Brücke zwischen der globalen KI-Power und den spezifischen Anforderungen des europäischen Mittelstands schlägt. Einen Partner, der Ihnen hilft, Ihr wertvolles Unternehmenswissen in eine sichere, unternehmenseigene KI-Lösung zu verwandeln, die Ihnen einen echten Wettbewerbsvorteil verschafft, ohne dass Sie die Kontrolle abgeben. Wenn Sie bereit sind, diesen Weg zu gehen, kann notivo Sie dabei begleiten, KI zu Ihrem Verbündeten zu machen – sicher, souverän und intelligent.
Quellen
[1] Mashable (2025). All ChatGPT conversations to be saved as part of ongoing lawsuits… https://mashable.com/article/court-orders-openai-to-save-all-chatgpt-chats
[2] OpenAI (2024). How we’re responding to The New York Times‘ data demands in order to protect user privacy. https://openai.com/index/response-to-nyt-data-demands/
[3] The Neuron (2025). Your ChatGPT Logs Are No Longer Private (And Everyone’s Freaking Out). https://www.theneuron.ai/explainer-articles/your-chatgpt-logs-are-no-longer-private-and-everyones-freaking-out
[4] Europäisches Parlament (2024). EU AI Act: first regulation on artificial intelligence. https://www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20230601STO93804/eu-ai-act-first-regulation-on-artificial-intelligence
[5] Kennedys Law (2025). OpenAI and the cross-border data dilemma: US litigation holds vs GDPR erasure obligations. https://kennedyslaw.com/en/thought-leadership/article/2025/openai-and-the-cross-border-data-dilemma-us-litigation-holds-vs-gdpr-erasure-obligations-ukeu/